Deutsches Turnfest 2017
1.Tag
Wir sind mal wieder auf dem Deutschen Turnfest. Dieses Jahr in Berlin. Wir, das sind Hanna, Birte, Marta, Jasmin, Nele, Dieter, Frank und Carola. Nachdem wir bei mehr oder weniger Dauerregen zügig nach Berlin gekommen sind, hat sich auch das Wetter erbarmt. Wir wohnen in einem sehr imposanten Schulgebäude in Berlin Pankow. Die Sachen waren schnell ausgepackt und die Matrazen aufgepumpt. Wir haben das grosse Glück, dass wir einen Klassenraum für uns alleine haben. Danach ging es zu den Messehallen. Dort mussten als erstes T-Shirts eingekauft werden. Und ein prima Frühstücksset gab es für jeden. Zum Abschluss sind wir noch beim Italiener eingekehrt. Sehr lecker.
2. Tag
7:00 Uhr, welch unchristliche Zeit, klingelte der Wecker. Alle quälten sich aus ihren Betten und machten sich auf zum Frühstück. Der Raum ist sehr schön, das Frühstück ein bisschen spartanisch, aber ok. Dann ging es auf zu den Messehallen. Die ersten 4 waren mit ihrem Wahlwettkampf dran. Frank, Marta und Jasmin machten den Anfang auf dem Trampolin. In einer Halle stehen 2 Trampoline, 1 Dopelmini und so an die 10 Minitrampoline. In Gruppen mit 10 Leuten darf sich einmal eingeturnt werden. Dafür darf die Übung im Wettkampf zweimal gesprungen werden. Alles ging flott hintereinander weg. Anmelden, Einturnen, Übung absolvieren. Frank, Marta und Jasmin gelangen gute Übungen und alle 3 verzichteten auf ihren 2. Start. Weiter ging es für Frank zum 2-Sprung auf dem Trampolin und Carola, Marta und Jasmin zum Doppelmini. Alle 3 schafften ihre ganze Schraube in den Stand und waren damit sehr zufrieden. Nachdem Jasmin ihre Übung am Reck hinter sich gebracht hatte, mussten Carola und Marta noch zum RopeSkipping, in 30 Sekunden möglichst viele Durchschläge im Seilspringen schaffen. Dabei galt es, die 30 Sek. durchzuspringen und nicht zu stolpern, was beiden gelang. Bevor sich alle zum Schwimmbad aufmachten, gingen sich einige erst einmal stärken. Essen gibt es auf einer Messe ja immer mehr als genug. Für alle war noch Zeit, durch die Hallen zu schlendern. Überall gibt es viel zu sehen und auszuprobieren. Aber alle 4 mussten ja noch zum Schwimmen. Das fand im Olympiastadion statt. Auf dem Weg wird noch geunkt und gelacht, welches uns Schwimmern als wir um die Ecke bogen, schlagartig verging. Denn das Schwimmen fand doch tatsächlich draussen statt! Aussentemperatur 18°C. Zum Glück war das Tauchen und Einschwimmen in der Halle. Frank und Carola mussten 15m auf Zeit tauchen. Frank, der fast die halbe Strecke ins Wasser sprang, legte eine sensationelle Zeit von 8 Sek. hin. Carola schafft die Strecke in 14 Sek. Und dann mussten Frank, Carola und Marta nach draussen und 50m kraulen bzw. Brust schwimmen. Die 50m wurden elendig lang, aber bevor die Luft ganz zu Ende war, kam der Anschlag. Damit war für die erste Hälfte der Wahlwettkampf geschafft.
Ergebnisse:
Marta Platz 418, Jasmin Platz 456 (von 493)
Frank Platz 17 von 106
Carola Platz 54 von 101
3. Tag
Heute war "Ruhetag". Frühstück gab es erst um 8:30 Uhr. Danach ging es gemütlich zu den Messehallen. Nachdem wir ein paar organisatorische Dinge, wie Wettkampfkarten abgeben, Disziplinänderung für Dieter (von Doppelmini zum 2-Sprung Trampolin), Urkunden und Fahnenband abholen, ging es zu den Mitmach-Pins. Zuerst ließen wir uns den Handstandtüv abnehmen. Dafür muss man 6 Sek. im Handstand stehen, 1m laufen und eine ganze Drehung schaffen. Für Hanna und Birte war das eine Leichtigkeit. Auch Frank schaffte alles ohne Hilfe. Alle anderen konnten den Tüv mit Hilfestellung bestehen. Mit Birte und Hanna an seiner Seite hat sogar Dieter den Tüv bestanden. Danach ging es für alle zum Turnspiel-Parcour. Dort werden alle möglichen Ballsportarten der Turnsparte getestet. Dazu gehören Korbball, Ringball, Faustball, Völkerball, Indiaca, Prellball, Korfball und Schleuderball. Sieht alles relativ einfach aus, nur mit dem Treffen klappte es dann nicht immer. Weiter ging es zu den Airtrack-Bahnen. Dort wirbeln alle über die Bodenbahnen. Sehr interessant war es dann nochmal beim Bouldern. Dort wurden die deutschen Meisterschaften ausgetragen. Super Stimmung bei tollen Leistungen. Sehr bemerkenswert, wie dort die Wände hochgeklettert werden.
4. Tag
Heute war der große Tag von Frank und Dieter. Vorher hatte Birte noch ihren Wahlwettkampf. Sie begann mit einer guten Doppelmini-Übung, wurde beim Trampolin recht hart bewertet, konnte dafür beim 2-Sprung die Kampfrichter mehr mit ihrer Übung begeistern. Und dann war es soweit. Beim Pokalwettkampf waren in der Altersklasse 50+ insgesamt 17 Starter. Frank kam gleich als zweiter in der ersten Gruppe dran. Die Pflicht lief für seine Verhältnisse sehr gut. Das sollte in der Kür wiederholt werden. Leider kam er nach dem Rücken nicht ganz raus und landete auf einem Bein, was den Abbruch der Übung zur Folge hat. Damit landete er auf dem 17. Platz, den gleichen Platz wie im Wahlwettkampf. Anschliessend war Dieter in der zweiten Gruppe als dritter an der Reihe. Bevor er auf's Tuch ging, hatte er schon einige Kilometer abgetigert. Auch ihm gelang eine sehr gute Pflichtübung, mit der er sich auf den 2. Platz einsortierte. Völlig unerwartet war dann ein Finalplatz in Reichweite. Die Kür gelang ihm dann ebenfalls sehr gut, was ihm letztendlich den Einzug ins Finale als 6. sicherte. Die Zeit bis dahin nutzten wir das schöne Wetter im Sommergarten. Also musste Dieter ein 3. Mal antreten. Er legte eine spontan zusammengestellte Kür mit immerhin 4,9 Punkten Schwierigkeit und sogar 10 Sprüngen hin und konnte seinen 6. Platz halten. Seine Schützlinge sind alle sehr stolz auf ihn. Super Dieter!
Aber der Tag war noch nicht zu Ende. Auch Birte musste für ihren Wahlwettkampf noch zum Schwimmen. Da es schon recht spät war, war Birte die einzige Starterin. "Auf die Plätze" und Birte war im Wasser. Da sie die einzige Schwimmerin war und die Zeitnehmer schon Langeweile hatten, standen alle an Birtes Bahn und stoppten ihre Zeit. Das sah schon spaßig aus. Mit viel Gejohle haben wir Birte mit einer sehr guten Zeit ins Ziel gebracht.
5. Tag
Heute stand uns ein vollgepackter Tag bevor. Hanna und Birte hatten ihren Pokalwettkampf, Dieter, Nele und Hanna sowie Jaana ihren Wahlwettkampf und Jaana auch noch einen Wettkampf im Rhönrad, wo wir natürlich auch gerne zuschauen wollten. Also mussten alle wieder früh aufstehen, denn das Einturnen begann bereits um 9 Uhr. Das Einturnen klappte sehr gut, so dass wir zum Wahlwettkampf gehen konnten. Hanna, Nele und Dieter starteten alle mit dem 2-Sprung. Gleich danach ging es weiter mit dem Doppelmini. Nele legte eine so gute Übung hin, dass sie die Höchstpunktzahl erreichte und damit kein 2. Mal mehr springen musste. Jaana schaffte im 2. Versuch den Salto vorwärts in den sicheren Stand und Hanna hatte ebenfalls keine Probleme. Nun musste Dieter noch auf das große Trampolin. Er zeigte eine gute P5 im 1. Versuch, eine noch bessere im 2. Versuch, nur leider ging dann der letzte Sprung auf die Matte. Da war der Kopf mit der Übung schneller fertig als der Körper. Nun konnten wir zum Turnen gehen. Hanna wollte dort als 3. Disziplin am Stufenbarren turnen. Dort war es relativ voll (wie überall um die Mittagszeit wie wir später festellten) und es wurde wie am Fließband geturnt. Hanna musste während ihrer Übung einmal vom Gerät, bekam aber trotzdem recht gute Punkte. Dann war es 13 Uhr und Birte war mit dem Pokalwettkampf an der Reihe. Birte und Hanna starteten in der gleichen Klasse, die aus insgesamt 90 Springern bestand. Pflicht und Kür liefen bei Birte gut und vor allem fehlerfrei. Da anschließend Einturnpause war, nutzten wir die Zeit für Nele und Dieter. Nele musste zum Seilspringen. Dort trafen wir wieder auf Jaana, die ebenfalls ihr Glück im Seilspringen versuchte. Nele schaffte 87 Durchschläge und verheddert sich nach genau 30 Sek. Perfektes Timing. Dann hieß es für Dieter, auf zum Minitramp. Der erste Versuch war - völlig überraschend - eine Katastrophe - Kopflandung. Aber ihm ist dabei Gott sei Dank nichts passiert. Der 2. Versuch lief da schon besser. Er bekam sogar noch einen weiteren Versuch auf dem Nachbargerät, der, wie wir es von ihm gewohnt sind, deutlich besser gelang. Dann ging es wieder zurück zum Pokalwettkampf. Hanna war an der Reihe. Bei diesem Wettkampf kam sogar schon die neue Wertungsregel zum Einsatz. Gemessen wird die Sprungzeit (Tof) sowie die horizontale Abweichung, sprich das Wandern auf dem Gerät. Die Haltung wird zwar von 6 Kampfrichtern gewertet, aber nur die beiden mittleren Werte kommen in die Endwertung. Hanna zeigte eine gute Pflicht, immer schön in der Mitte gesprungen. Bei der Kür musste sie am Ende etwas improvisieren, da sie zu weit am Tuchende war. Danach ging es wieder zügig zum Turnen. Hanna musste noch eine Bodenübung absolvieren. Die gelang ihr relativ gut und wurde mit guten Punkten belohnt. Mittlerweile war es 17 Uhr. Wie gestern, beendeten wir den Wettkampftag beim Schwimmen. Nele musste noch 50m Brust schwimmen und dann war unser Marathonwettkampf endlich zu Ende.
Ergebnisse:
Pokalwettkampf : Hanna 29. Platz, Birte 38. Platz
Wahlwettkampf: Nele 35. Platz (von 128), Birte 19. Platz (von 53), Hanna 3. Platz (von 274) und Dieter 1. Platz (von 2)
Alle k.o. und verhungert ging es dann schnell zum Essen. Viel Zeit blieb nicht, denn wir hatten noch Karten für die Gala "Rendezvous der Besten". Dort treten die besten Großgruppen der Woche auf. Punkt 20 Uhr saßen wir auf unseren Plätzen. Also unser zeitliches Timing war an diesem Tag mehr als perfekt.
6. Tag
Heute hatten alle frei und jeder konnte seinen Tag frei gestalten. Am Nachmittag trafen sich alle bei den Finals der Dt. Meisterschaften im Doppelmini wieder. Dort gehören die Hamburger zu den Favoriten. So wurde Joscha aus Ottensen deutscher Meister in seiner Altersklasse. Antonia aus Bramfeld führte nach dem ersten Durchgang deutlich, meinte aber im zweiten Durchgang, sich vor dem Doppelmini verbeugen zu müssen und das Tuch zu berühren. So wurde sie dann "nur" Vizemeisterin. Ein weiteres kurzes "Highlight" und Dieters Sportart für die Zukunft war die Synchrongymnastik. Dort turnen 2 Leute synchron mit einem Handgerät wie Gymnastikball oder Springseil. Wir kamen dorthin, als die Erwachsenen und Senioren am Start waren. Hochachtung vor den Damen und Herren, amüsant war es trotzdem. Am Abend waren wir wieder zu einer Show, dem "Danish Performance Team". 3 Stunden tolle Tanzdarbietungen und Tumbling-Akrobatik. Die Halle tobte und selbst Dieter konnten sie mit ihren Salti und Schraubendrehungen noch beeindrucken. Das war ein sehr gelungener Tagesabschluss.
7. Tag
Den letzten Tag starteten wir mit einer weiteren Show "Wie bunt ist das denn", den Highlights der Woche. Die Gruppenvorführungen waren sehr abwechslungsreich. Mal ruhiger, mal peppig, mal jung, mal alt. Auch die ausländischen Gäste aus der Schweiz und Japan waren eingeladen. Nach zwei Stunden sitzen, war es Zeit, die egenen Knochen wieder in Bewegung zu bringen. Wir hatten noch eine Disziplin im Turnspiel-Parcour offen, den Schleuderball. Bester Turnspieler wurde ganz klar Frank. Nun wollten alle noch das Turnabzeichen machen. Dafür muss an 4 Geräten eine Übung geturnt werden. Für die leichteste Übung gab es 3 Punkte, für die schwierigste 7. Für das Tunrabzeichen werden 11 gebraucht. Dieter und Frank schwebten über den Schwebebalken und flogen über den Kasten. Die Mädels versuchten sich am Parallelbarren. Bodenturnen war für alle eine Leichtigkeit, schließlich hatten alle schon den Handstandtüv bestanden. Alle erreichten die nötige Punktzahl und erhielten ihren 3. Mitmach-Pin. Zu guter Letzt versuchten sich Hanna, Birte, Nele und Jasmin im neuen Fitness-Trend 4XF-Games. Früher sagte man einfach Zirkeltraining. Allerdings haben es die Übungen wirklich in sich. Die 7 Übungen müssen alle sauber ausgeführt werden, sonst zählen sie nicht. Man hat 4 Minuten Zeit, möglichst viele Runden zu schaffen. Und so sieht der Parcour aus:
1. Laufen mit jeweils einer 8kg Kugel in der Hand
2. 15 Sit Ups
3. 5x Strecksprung mit anschließendem Liegestütz
4. 30x Seilspringen
5. 8x mit beiden Händen eine 12kg Kugel durch die Beine schwingen
6. 8x Kniebeugen mit einem Medizinball über dem Kopf haltend
7. 16x eine 5kg Scheibe im Sitzen links und rechts neben sich auftippen, die Füße dabei angehoben
Die erste Runde schaffen alle noch recht zügig, aber die zweite Runde wird zur reinsten Qual. Die Lunge und alle Muskeln brennen und die 4 Minuten werden länger und länger. Wir ziehen den Hut vor unseren 4 Mädels, dass sie den Parcour mitgemacht haben. Zum krönenden Abschluss waren wir dann noch einmal bei unserem Italiener essen. Dann wurden alle Sachen gepackt und wir machten uns auf den Heimweg.
Fazit
Es war eine wirklich tolle Woche. Wir hatten alle sehr viel Spaß. Alles hat super geklappt. Die Organisation des Turnfestes war super. Besonderer Dank geht an das Carl-von-Ossietzky-Gymnasium für die tolle Unterkunft und an das dortige Betreuerteam. Wir haben uns bei euch sehr wohl gefühlt.
Wir sagen "Tschüß Berlin" und freuen uns auf Leipzig in 4 Jahren.